Wie im echten Leben, so auch im Web
Wer kennt es nicht, der erste Eindruck gibt den Ton an. Dabei spielt ein überzeugendes äußeres Erscheinungsbild eine entscheidende Rolle, egal ob bei Bewerbungsgesprächen, Präsentationen oder dem ersten Date. Wie wichtig das Erscheinungsbild im realen Leben ist, wurde bereits allgemein erkannt. Dass der erste Eindruck auch im Web ein ausschlaggebender Faktor ist, um die Besucher einer Website zu fesseln, ist jedoch vielen noch nicht oder nur unzureichend bewusst. Dabei gibt es zahlreiche Trends im Webdesign, die jeder nicht nur kennen, sondern auch anwenden sollte.
Der Parallax-Effekt
Fancy Name, aber was steckt dahinter? Fast wie Magie verbirgt sich eine optische Illusion hinter diesem Begriff. Dabei scheinen Objekte, die näher am Betrachter sind, sich schneller zu bewegen als weiter entfernte. Dieser Effekt wirkt, auch wenn ihn alle aus dem Alltag kennen, im Web teilweise surreal. Durch die Verwendung von Vorder- und Hintergrund wird der Bildschirm zu einer Bühne, die die Betrachter bei der Interaktion wie magisch anzieht. Und Magie findet wirklich jeder cool, oder?
Scroll-Animationen / Horizontales Scrollen
Scrollen ist wohl die automatisiertste Handlung seit der Erfindung der Maus. Dabei vergessen viele, dass es gleichzeitig auch die kleinste und einfachste Form der Interaktion mit einer Website ist. Umso wichtiger ist es für alle Webdesigner, diese kaum bemerkbare Handlung zu etwas Besonderem zu machen, um das Interesse ihrer Nutzer weiter zu steigern. Das visuelle Feedback, das durch diese subtile Form der Interaktion ausgelöst wird, muss den Betrachter fesseln. Ob durch die Integration von Animationen oder einer Änderung des Farbschemas, der Betrachter darf nicht gelangweilt werden. Wie bei Alice im Wunderland muss immer etwas Neues zu entdecken sein.
Interaktive Fragebögen
Wer freut sich nicht, wenn sich jemand für einen interessiert? Auf die individuellen Vorlieben und Werte eingeht und diese berücksichtigt? Und das ganz ohne Haken oder voreilige Verpflichtungen. Einfach ein unkompliziertes, ehrliches Kennenlernen. Die Rede ist hier nicht von dem absoluten Traummann oder der absoluten Traumfrau, denn seien wir mal ehrlich, das wäre zu schön, um wahr zu sein. Genauso gut, wenn nicht sogar besser, sind interaktive Fragebögen, die den Nutzer während des wichtigen Onboarding-Prozesses auf der Website halten. Der Onboarding-Prozess bezeichnet die kurze Zeitspanne, während derer der Betrachter darüber entscheidet, ob er Interesse oder Gleichgültigkeit empfindet, kurz gesagt, ob er die Website verlässt oder nicht. Dabei helfen kurze Kennenlernquizze, dass potenzielle Käufer sich bereits betreut fühlen, ohne sich aktiv dafür angemeldet haben zu müssen. Website-Betreiber können wiederum auf Basis der Vorlieben und Abneigungen der Nutzer subtil passende Produkte anbieten. Interaktive Fragebögen sind bereits sehr erfolgreich und werden sich als Standard im Webdesign etablieren.
Interaktives Storytelling
Geschichten erzählen ist eine Kunst. Lebhaft, bunt, spannend, informativ, packend – das alles muss in einer guten Geschichte vereint werden. Jede Website erzählt ihre eigene Geschichte und visualisiert diese oft mit Fotos und Videos. Interaktives Storytelling, also ein aktives Interagieren mit der Geschichte und den Informationen, ist hierbei eine schöne Ergänzung. Der Betrachter bleibt konzentrierter und involvierter, als beim alleinigen Lesen der Story.
Neumorphismus
Neumowas noch mal? Neumorphismus. Elemente, die auf einer weichen Oberfläche schweben, mit dieser verbunden sind oder auch wie aus dieser herausgesogen wirken. Durch Schatten entsteht ein minimalistisches Bild mit viel "Wow". Es entsteht eine Verbindung zwischen der digitalen Welt und der Realität durch die räumliche Wirkung der Elemente. Vor allem in Deutschland noch ein unverbrauchter Trend, der jedoch schnell an Popularität gewinnt.
Der Dark Mode
Keine Angst, niemand wechselt zur dunklen Seite der Macht, auch wenn Voldemort sicherlich Gefallen am Dunkelmodus finden würde. Zugegeben, seine Augen sind nicht an Licht gewöhnt, aber auch die Augen von guten Muggeln werden mit dem Dark Mode geschont. Zusätzlich wirkt der Dark Mode sehr modern und einzigartig. Doch damit ist nicht genug: Webdesigner nutzen den Dark Mode gerne, da so wichtige Bereiche der Website hervorstechen. Die dunkle Seite scheint doch nicht so schlecht, oder?
Voice User Interface
Die Stimme auch im Web nutzen? Klingt erstmal schräg. Aber diese völlig neue Art der Informationssuche hat es in sich. Über Voice Chatbots können Nutzer über Sprachbefehle mit der Website kommunizieren. Aber auch virtuelle Assistenten können Betrachtern über Sprachbefehle weiterhelfen. So entsteht eine attraktivere und effektivere Website. Dieser Trend wird auch im kommenden Jahr von immer mehr Unternehmen umgesetzt werden.
Moderner Minimalismus
Minimalismus ist momentan in allen möglichen Lebensbereichen in. So auch im Webdesign. Ein minimalistisches und zugleich ästhetisches Auftreten im Netz ist nicht nur modern, sondern auch durchaus sinnvoll. Nutzer werden nicht durch zu auffällige Funktionen abgelenkt, sondern bleiben bei der eigentlichen Sache.
Fazit
Jeder kann seine Website seinen Ansprüchen entsprechend gestalten. Dabei sollte man natürlich auf die Unternehmensidentität und die eigene Zielgruppe achten. Und sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, ist mit diesen magischen Trends auch gar kein Hexenwerk mehr.