BFSG Fristen und Zeitplan 2025: Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) steht vor der Tür – und viele Unternehmen reiben sich die Augen: „Oh, das gilt auch für uns?“ Genau deshalb wird es Zeit, den BFSG Zeitplan und die wichtigsten Fristen einmal glasklar und praxisnah aufzuarbeiten. Als Agenturinhaber und BFSG-Berater sehe ich täglich, wie viel Unsicherheit in den Gesprächen steckt. Hier kommt der Fahrplan, den ich auch meinen eigenen Kunden an die Hand gebe.

Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)?

Das BFSG ist die deutsche Umsetzung des European Accessibility Act (EAA). Ziel: Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen sollen digitale Dienstleistungen genauso einfach nutzen können wie alle anderen auch. Im Klartext: Webseiten, Onlineshops, Apps und elektronische Dienstleistungen müssen barrierefrei werden.

In der Praxis geht es um mehr als nur um Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen. Denken Sie an eingeschränkte Motorik, kognitive Barrieren oder auch temporäre Einschränkungen wie einen gebrochenen Arm. Barrierefreiheit bedeutet, Ihre Angebote für alle Nutzer zugänglich zu machen — und das rechnet sich langfristig, nicht nur wegen des Gesetzes.

Wer ist vom BFSG betroffen?

Hier wird es konkret: Vom BFSG betroffen sind vor allem:

  • Onlineshops und E-Commerce-Plattformen
  • Mobile Apps von Dienstleistern
  • Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister
  • Telekommunikationsanbieter
  • Öffentliche Verkehrsdienstleistungen und Ticketplattformen
  • Hersteller von Hardware-Produkten mit interaktiven Oberflächen (z.B. Bankautomaten)

Es gibt zwar Ausnahmen für Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten und unter 2 Mio. Euro Umsatz, aber: viele Startups, SaaS-Anbieter und Onlinehändler sind schneller betroffen, als ihnen bewusst ist.

Ein typisches Beispiel aus der Beratung:

Ein Kunde aus dem Mittelstand (20 Mitarbeiter, Onlineshop für Ersatzteile) kam zu uns und meinte: „Barrierefrei? Das brauchen doch nur Behörden, oder?“ Nach der Analyse war klar: Der komplette Checkout-Prozess, Produktbeschreibungen, Zahlungsabwicklung und Kundenkommunikation müssen angepasst werden.

Die entscheidenden BFSG Fristen im Überblick

  • 28. Juni 2025: Inkrafttreten des BFSG – ab diesem Stichtag müssen alle betroffenen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei sein.
  • 30. Juni 2030: Übergangsfrist für bereits vor dem 28.06.2025 in Verkehr gebrachte Produkte.
  • Nachzügler: Einzelne technische Ausnahmen und Altgeräte können in bestimmten Fällen bis 2040 zugelassen bleiben.

Wichtig: Es reicht nicht, 2025 hektisch mit Anpassungen anzufangen. Viele Maßnahmen, wie etwa die barrierefreie Umgestaltung von PDF-Dokumenten oder die Optimierung von WCAG 2.1 AA für Ihre Webseite, dauern Monate.

Warum die meisten Unternehmen noch hinterherhinken

Nach aktuellen Daten suchen monatlich über 16.000 Nutzer nach Begriffen wie "barrierefreiheitsstärkungsgesetz", "BFSG" und "BFSG 2025". Gleichzeitig zeigt meine Erfahrung: 80 % der betroffenen Firmen haben noch keinen belastbaren Umsetzungsplan. Gerade E-Commerce-Unternehmen und Softwareanbieter unterschätzen das Thema oft dramatisch.

Ihr individueller BFSG-Zeitplan: So starten Sie jetzt richtig

1. Bestandsaufnahme (jetzt sofort)

Welche Systeme, Webseiten, Apps und Dokumente fallen unter das BFSG? Wo bestehen Barrieren? Hier hilft ein professioneller Accessibility Audit nach EN 301 549 und WCAG 2.1.

2. Priorisierung (innerhalb von 3 Monaten)

Welche Barrieren sind besonders kritisch? Beispielsweise:

  • Fehlende Alt-Texte bei Produktbildern
  • Komplexe Formulare ohne Tastaturbedienung
  • Unzureichende Farbkontraste
  • Nicht barrierefreie PDFs (Stichwort: PDF/UA)

3. Technische Umsetzung (bis spätestens Mitte 2025)

Hier geht es ans Eingemachte: Anpassung von CMS, Shopsoftware, Apps und interaktiven Elementen. Oft werden auch neue Plugins oder Designsysteme notwendig, um BFSG Compliance zu erreichen.

4. Tests und Schulungen (kontinuierlich)

Testen Sie die Maßnahmen regelmäßig mit Tools wie axe Accessibility, Lighthouse oder Siteimprove. Schulen Sie parallel Ihre Redakteure und Entwickler.

Hier helfen wir bei Webstra vielen unserer Kunden mit speziellen Schulungspaketen und Praxisworkshops.

Technische Anforderungen: EN 301 549 & WCAG 2.1 AA

Der technische Backbone des BFSG ist klar definiert:

  • EN 301 549: Europäische Norm für digitale Barrierefreiheit
  • WCAG 2.1 AA: Web Content Accessibility Guidelines auf Level AA

Beispiele wichtiger Anforderungen:

  • Texte müssen vergrößerbar sein, ohne Informationsverlust
  • Alle Funktionen müssen per Tastatur bedienbar sein
  • Klare, eindeutige Navigationselemente
  • Alternativtexte für alle Bilder und interaktiven Elemente
  • Videos benötigen Untertitel und Transkriptionen

Bußgelder und Strafen: Was droht bei Nichteinhaltung?

Die Aufsichtsbehörden verstehen beim Thema BFSG Compliance keinen Spaß:

  • Bußgelder bis zu 100.000 Euro möglich
  • Abmahnrisiko durch Wettbewerber
  • Imageverlust und negative Presseberichte
  • Zwangsmaßnahmen bei anhaltender Nichtbeachtung

Besonders riskant: Oft sind es nicht bewusste Verstöße, sondern Unwissenheit, die am Ende richtig teuer wird. Hier gilt: Besser frühzeitig investieren, statt später zu zahlen.

Vorteile der frühzeitigen BFSG-Umsetzung

Ich sage meinen Kunden immer: Barrierefreiheit ist kein Kostenfaktor, sondern Umsatztreiber.

  • Größere Zielgruppe: Menschen mit Einschränkungen und ältere Nutzer
  • Bessere Conversion-Rates durch klarere Benutzerführung
  • Positiver Einfluss auf SEO durch semantische Struktur
  • Stärkeres Markenimage durch gelebte Inklusion

Ein Onlineshop-Kunde von uns konnte durch barrierefreie Optimierungen seine Absprungrate um 18 % senken — und das noch vor Inkrafttreten des Gesetzes.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum BFSG Zeitplan

Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz?

Das BFSG setzt den European Accessibility Act in Deutschland um und verpflichtet zahlreiche Unternehmen zur digitalen Barrierefreiheit.

Für wen gilt das BFSG?

Für Banken, Versicherungen, Telekommunikation, Onlineshops, Apps, Verkehrsdienstleister und Hardwarehersteller. Ausnahmen gelten nur für Kleinstunternehmen.

Welche Fristen gelten?

Die Hauptfrist ist der 28. Juni 2025. Für Altprodukte gelten Übergangsfristen bis 2030.

Welche Normen sind maßgeblich?

EN 301 549 sowie WCAG 2.1 AA sind die technischen Grundlagen für die Umsetzung.

Welche Strafen drohen bei Verstößen?

Bußgelder bis 100.000 Euro, Wettbewerbsabmahnungen und Imageverluste sind mögliche Folgen.

Wie kann ich prüfen, ob ich betroffen bin?

Eine professionelle Bestandsaufnahme mit einem Accessibility Audit gibt Klarheit. Hierbei unterstützen wir bei Webstra.

Welche Tools helfen bei der Umsetzung?

axe Accessibility, Lighthouse, Siteimprove, WAVE sowie Schulungen für Redaktion und Technik.

Gibt es Fördermittel?

Ja, teilweise sind Förderprogramme von Bund, Ländern und EU verfügbar – diese sollten frühzeitig beantragt werden.

Fazit: BFSG Fristen besser heute als morgen ernst nehmen

Der BFSG Zeitplan ist kein Papier-Tiger. Wer jetzt nicht aktiv wird, läuft ab 2025 in erhebliche Risiken. Die gute Nachricht: Mit einem strukturierten Plan, professioneller Unterstützung und den richtigen Tools schaffen Unternehmen die Umsetzung rechtzeitig – und profitieren am Ende von besseren Nutzererfahrungen und einem gestärkten Markenauftritt.

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihre Systeme aktuell aufgestellt sind, nutzen Sie gerne unser kostenfreies Erstgespräch bei Webstra. Wir helfen Ihnen, Ihr Unternehmen sicher durch den BFSG-Dschungel zu steuern.

Weiterführende Informationen:


Maximilian Metz

Meine berufliche Laufbahn ist geprägt von der Entwicklung und Umsetzung innovativer Webprojekte, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und nutzerfreundlich sind. Durch meinen ganzheitlichen Ansatz in der digitalen Gestaltung und strategischen Online-Marketing-Planung habe ich zahlreichen Unternehmen geholfen, ihre Markenidentität zu stärken und ihre Zielgruppen effektiv anzusprechen. Ich lege großen Wert darauf, eng mit meinen Kunden zusammenzuarbeiten, um maßgeschneiderte Lösungen zu schaffen, die ihre individuellen Bedürfnisse erfüllen und ihre digitale Präsenz optimieren. Meine Arbeit zeichnet sich durch Kreativität, technische Expertise und ein tiefes Verständnis für die Dynamiken des digitalen Marketings aus, was mich zu einem verlässlichen Partner für jedes Webprojekt macht.

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